Ausstellung „Allerlei von der Elbe – Literatur am Fluss“ erfolgreich eröffnet

Unter dem Titel „Allerlei von der Elbe – Literatur am Fluss“ eröffnete im Schauraum am Bahnhof Altona  am 19. April 2023 eine Ausstellung mit einer vielfältigen Auswahl von Literatur über und entlang der Elbe.
Ein visueller Blickfang sind die vier großen Glasgefäße im Schaufenster, die jeweils mit Elbwasser aus Dömitz, Dannenberg, Hamburg und der Elbmündung gefüllt sind.

Das Spektrum der in der Ausstellung gezeigten Positionen ist vielfältig: James Krüss, Heinrich Heine, Wolfgang Borchert, Peter Rühmkorf,  Axel Kahrs, Kai Hermann (wir Kinder vom Bahnhof Zoo) Fritz Sebastian Konka, sind ebenso vertreten wie Marion Lagoda, Nicole Weis, Kristina Hauff, Monika Müller-Klug, Ingrid Bahß und der Hamburger Ziegel und das Lyrische Foyer. Thematisch nach Regionen sortierte Büchertische sind entlang einer 10 Meter langen grafischen Darstellung der Elbe einladend positioniert. 

Rolf Zuckowski war unter den zahlreichen Besucher:innen, der seit Jahrzehnten eng mit der Elbe verbunden ist und das Buch „Wir entdecken die Elbe“ herausgebracht hat und mit seinem Verein Elbkinderland e.V. die Elbe bereist und besingt.
„Was Julia Melzner da auf die Beine gestellt hat, macht unserem in Europa einmaligen Fluss alle Ehre, in informativer Vielfalt und großer Ernsthaftigkeit. Wir sind Elbe-Verbündete. Danke Julia!“ Rolf Zuckowski für den Verein Elbkinderland e.V.

Die zahlreichen Ausstellungscharts und Bücher im Schauraum mit den Porträts, Berichten und Impressionen von der Elbe wurden lebendig, als der aus dem Wendland stammende Elbekenner und Literaturwissenschaftler Axel Kahrs in seinem Eröffnungsvortrag über das Thema „Imagewandel“
der Elbe sprach. Er machte deutlich, dass das heutige positive Bild des Stroms keineswegs historisch gefestigt ist. Vielmehr galt die Elbe in den letzten Jahrhunderten zunächst als langweiliger und abgelegener, künstlerisch uninteressanter Wasserlauf, der lediglich der Arbeit und dem Handel diente. Im 20. Jahrhundert machte das Kriegsende von 1945 dann aus ihm für Jahrzehnte den „Strom der deutschen Teilung“, sprichwörtlich sei im Westen der Begriff vom „Land jenseits der Elbe“ für die Ostzone und die spätere DDR geworden. Der Referent belegte jedoch mit passenden Zitaten, dass die Dichter diesen Zustand nicht hingenommen und auf die Elbe als gesamtdeutschen Fluss verwiesen haben. Erst nach der Wende von 1989 konnte der Fluss diese Impulse aufnehmen und wurde so nach anfänglichen Irritationen seinem Ruf als naturbelassener Strom gerecht. Mehr und mehr erkannten Anwohner und Touristen den Wert einer intakten Umwelt an den Uferregionen. Man lernte die stillen Reize einer weitgehend unverbauten Flusslandschaft schätzen, und die Poeten stimmten ein: Büchnerpreisträger Arnold Stadler befand, die Elbe sei „unter den deutschen Flüssen gewiss der schönste“, und Stefan Schoman schrieb: „So hat sie nicht Ihresgleichen in Europa“.

Die Ausstellung „Allerlei von der Elbe“ ist der Beginn von weiteren Ausstellungen über die Elbe. Die täglich um 16:00 Uhr stattfindenden „Elbwassergespräche“ sind erfolgreich angelaufen und helfen bei einer nachhaltigen Vernetzung mit weiteren Menschen mit Elbebezug und einem vielfältigen Austausch.

Es sind mehreren Sonderveranstaltungen wie Lesungen und Filmvorführungen geplant.

Orte/Termine

Ausstellungsort:           Wendland.Elbe Schauraum, Scheel-Plessen-Str. 19,
22765 Hamburg Altona (gleich am Bahnhof Hamburg-Altona)
Ausstellungsdauer:       19.04.2023 bis 05.07.2023
Rahmenprogramm:      Filmvorführung, Lesungen und andere Veranstaltungen sind geplant
                                   bitte Webseite, Social Media: Instagram
Öffnungszeiten:           Di.–Sa. 10:00 Uhr–18:00 Uhr und n.V.
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Elbwassergespräche:

Täglich um 16:00 Uhr werden die „Elbwassergespräche“ stattfinden, bei denen sich
ein/e Schriftsteller:in/Künstler:in und eine weitere Person (wenn möglich mit Elbebezug)
im „Vier-Augen-Gespräch“ im großen Schaufenster des Schauraums am Bahnhof Altona zum
30-minütigen Austausch treffen. Dazu wird Tee mit einem Schuss Elbwasser gereicht.